Solidaritätsveranstaltung „Freiheit für Dogan Akhanli“ im Literaturhaus

Das Literaturhaus lud in Kooperation mit dem „KulturForum TürkeiDeutschland“ zu einer spontanen Solidaritätsveranstaltung am 5. September für den Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist Dogan Akhanli ein. Auch Amnesty International folgte dem Aufruf, hatte sich Herr Akhanli doch in den letzten Jahren vielfältig für unseren Verein eingesetzt. Am Stand konnten die Besucher sich auch über andere Fälle in der Türkei informieren, allen voran den der beiden inhaftierten Amnesty-Aktivisten İdil Eser und Taner Kılıç.

In Deutschland haben die jüngsten Ereignisse für Aufsehen und Empörung gesorgt. Die türkische Regierung hatte mit einer sogenannten „Red Notice“ bei der internationalen Polizeibehörde Interpol nach dem deutschen Staatsbürger, Dogan Akhanli, fahnden lassen. Dieser wurde schließlich während seines Urlaubs im spanischen Granada festgenommen. Nachdem Außenminister Sigmar Gabriel und die deutsche Botschaft sich bei der spanischen Regierung gegen eine Auslieferung von Dogan Akhanli an die Türkei einsetzten, wurde er unter Auflagen freigelassen. Interpol hat mittlerweile die „Red Notice“ gelöscht, jedoch kann, laut Akhanlis Anwalt Illias Uyar, der Haftbefehl und das Auslieferungsverfahren nur durch die Türkei zurückgenommen werden. Daher darf Dogan Akhanli Spanien derzeit nicht verlassen.

Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse, nicht alle fanden im Saal Platz.

Der Fall Akhanli lockte zahlreiche Interessierte und Freunde des Aktivisten ins Literaturhaus. Die Veranstaltung fand so großen Anklang, dass viele Besucher keinen Platz fanden und sich vor den geöffneten Fenstern postierten. Moderiert von Gerrit Wustmann sprachen Herr Akhanlis Anwalt Illias Uyar, Günter Wallraff als langjähriger Weggefährte Akhnalis, Osman Okkan vom KulturForum TürkeiDeutschland (das unter anderem von Dogan Akhanli initiiert worden war) und Berivan Aymaz, Landtagsabgeordnete der Grünen, über die Vorfälle und den rechtlichen Prozess. Auch wurde aus Büchern und Briefen von Dogan Akhanli vorgelesen. Unter anderem richtete sich einer der Briefe an den in der Türkei in Untersuchungshaft sitzenden Deniz Yücel. Herr Akhanli grüßte über eine persönliche E-Mail, die im Saal verlesen wurde, alle Anwesenden und dankte für ihren Einsatz.

 

Amnesty International konnte bei dieser Veranstaltung viele interessante Gespräche führen und erntete viel Zuspruch und Dank für das Engagement. Es kamen 33 Briefe sowie zahlreiche Unterschriften für die Forderung nach der Freilassung der in der Türkei inhaftierten Amnesty-Aktivisten zusammen.

Wir bedanken uns bei den Besuchern für ihre Unterstützung, den Veranstaltern für die Möglichkeit mit einem Stand vor Ort sein zu dürfen.